Der Elefant im Raum heisst patriarchat

*NEU AB JANUAR 2025* 

"Psychotherapie ist politische Arbeit", sagte Lore Perls, Mitbegründerin der Gestalttherapie.* Doch dass die Erschöpfung der Frauen sowie männliche Wut und Depression nicht nur individuelle Ursachen haben, sondern stark beeinflusst sind von sozialen und strukturellen Bedingungen, wird in beratenden und therapeutischen Kontexten oft nur marginal beachtet. Dazu kommen unbewusste Vorurteile (unconscious gender bias), die die Wahrnehmung der beratenden Person beeinflussen können.

Die Folge: Herausforderungen des Alltags und Rollenerwartungen werden nicht vollständig erfasst und können nicht ganzheitlich bearbeitet werden – es fehlen wichtige Puzzleteile.

Deswegen habe ich das Sensitivity-Training entwickelt: Ein Angebot der politischen Bildung für Therapeut*innen und Berater*innen, die mit cis hetero Einzelpersonen und insbesondere Paaren arbeiten. 

Das Training klärt euch über patriarchale Funktionsmuster, Sozialisation und aktuelle politische Rahmenbedingungen auf und zeigt an zahlreichen Beispielen, wo und wie Glaubenssätze – und Gesetzgebung – Lebenskrisen, Partnerschaften und die eigene Wahrnehmung beeinflussen.

Es lässt patriarchal-strukturelle Prägungen und ihre Folgen in euren Beratungskontexten klarer und schneller erkennen und eröffnet damit euch und euren Klient*innen neue Spielräume zur Bewältigung ihrer Anliegen.

* Schulthess P & Anger H (2008): Gestalt und Politik. Gesellschaftspolitische Implikationen der Gestalttherapie. Bergisch Gladbach: EHP. S. 45-70.

Ziele

1. Aufklärung über patriarchale Sozialisation und strukturelle Bedingungen
2. Bewusstmachung von Vorurteilen und Gender-Stereotypen
3. Identifikation von Mikroaggressionen
4. Förderung von Empathie für patriarchale Prägungen
5. Verbesserung der Kommunikation durch Impulse für sensible Interventionen

Die Inhalte des Trainings beruhen auf der Arbeit von (unter anderem): Brigitte Schigl, Surur Abdul-Hussain, bell hooks, Terence Real, Mona Chollet, Nancy Folbre, Nancy Fraser, Judith Butler, Iris Boneth.

DISCLAIMER: Dieses Angebot ist ein Bildungsangebot im Bereich der politischen Bildung und dient der Sensibilisierung und Aufklärung über gesellschaftliche Themen. Es handelt sich hierbei nicht um ein therapeutisches Angebot. Die Inhalte und Aktivitäten sind darauf ausgerichtet, Wissen zu vermitteln, Diskussionen anzuregen und das Bewusstsein für soziale und politische Zusammenhänge zu schärfen. Es ersetzt keine psychologische oder therapeutische Aus-oder Fortbildung.

• Tagesseminar 9-16 Uhr 
• digital via Zoom von überall erreichbar
• Maximal 6-8 Teilnehmer*innen für persönlichen und intensiven Austausch
• Präsentationsfolien
• 20 Impulse für die Beratungspraxis 
• Literaturliste und -empfehlungen
• Anschließende Einladung zum Equal-Care-Facilitator-Netzwerk
• Einladung zur monatlichen kostenfreien Praxisreflexion im Facilitator-Netzwerk

TEIL 1: Die Last der Frauen, der Schmerz der Männer

• Patriarchat: Bedeutung, Funktion, Wirkung
• Millenial Moms zwischen Unabhängigkeit und Bedürfnisorientierung // Hegemonialisierte Weiblichkeit in patriarchalen Strukturen
• Millenial Dads und die Erziehung zum "richtigen" Mann // Hegemoniale Männlichkeit // Die patriarchale Prägung der Verletzlichkeit
• Rollenmodelle und internalisierte Erwartungen
• Reproduktionszyklen von Ungleichheit
• Compulsory heterosexuality  

TEIL 2: Partnerschaft und Patriarchat

• Gaps in Care-Arbeit, Mental Load und Emotional Load: Die patriarchale Prägung von Paarkonflikten 
• Affordanz- und Wahrnehmungsunterschiede
• Leistungsansprüche und Zeitautonomi
• Typische Muster, u.a. Weaponized Incompetence und Maternal Gatekeeping
• Realitätscheck: Gibt es den Willen zur Veränderung? 
• Drei goldene Regeln 
• Unconcsious Bias auf Seiten der beratenden Person

TEIL 3: Prägungen erkennen und angehen

• Übungen mit Fallbeispielen 
• Methoden und Reflexionsimpulse für die Beratungsarbeit